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CHRISTL MUDRAK

Geboren / born 1972 in Memmingen, Germany
Lebt und arbeitet in Berlin / lives and works in Berlin

WWW.CHRISTLMUDRAK.COM


LEBENSLAUF / CURRICULUM VITAE

Studium
1993-98
Studium der Kunstgeschichte und kl. Archäologie Universität Augsburg und Freie Universität Berlin
2000-2005
Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Katharina Grosse, Hanns Schimanski und Werner Liebmann
2005
Diplom in Malerei
2006-2007
Meisterschülerstudium bei Katharina Grosse
ab 10/2006
MFA Programme, Goldsmiths College London
Seit 2007
Lehrauftrag an der ETH Zürich, Architekturfakultät, Malerei und Raum

Stipendien und Preise
1990
Bundespreisträgerin des 37. Wettbewerbs der europäischen Kulturstiftung
2002
DAAD-Stipendium für die Muchina Akademia in St. Petersburg, Klasse für Monumentalmalerei
2003
Erasmusprogramm Ecole Nationale Superieure de Beaux Arts Paris
2004-05
Stipendiatin des Cusanuswerk
2005
Austauschprogramm Chelsea College of Art London

Einzelausstellungen
2008
Vertigo, FIELD, Berlin

Gruppenausstellungen/Projekte
2000
Fotoausstellung Galerie Carmen Oberst, Hamburg
2001
Arbeiten Zeigen, Kleistforum, Frankfurt/Oder
2002
Remake offenes Atelier, KHB, Berlin / Was ist es, das uns schmerzt?, Junge Akademie, Berlin
2003
Projekt Hotel am Griebnitzsee, Potsdam / Kunstfaktor Zossen, Zossen / Spezialversorgung I, Berlin /
Ausstellung in Kollaboration mit Meike Waldmann, Berlin / Spezialversorgung II, Berlin
2004
leichte massaker, kuratiert von Dr. Leonhard Emmerling, Berlin / Auswahlausstellung Cusanuswerk, Simultanhalle Köln / spre b dela b, Galeria Galeria, Bukarest/Rumänien / b00d, Berlin / Spezialversorgung III, Kunstverein Freising / explosio, TVF-Thyssen, Berlin / Künstlergespräch: Depot-Vorstellung, 1. Berliner Kunstsalon, Berlin / Fassadenrepublik, Palast der Republik, Berlin
2005
Kunststudenten stellen aus, Bundeskunsthalle Bonn, Bonn / Inhaltsverzeichnis,Schloss Lanke, Lanke / electric ladyland, Bewag-Umformwerk, Berlin / Herzschuss, Erfunden, Diplomausstellung begleitet von Raimar Stange, Berlin / dice box, Aktionsbank, Berlin / erfinden und markieren, Galerie Budizin, Kunstverein Bautzen / Bau Dir Dein Schloss, Schloss Lanke, Lanke / weiblich, ledig, jung sucht... SchreiberVilla Leipzig
WS 2005 Organisation der Künstlergespräche im Fachbereich Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee
2006
Berlin-Tokyo, Superdeluxe, Tokyo / ZAMS, Installation im Foyer der KHB, Berlin / Gruppenausstellung, Galerie Inga Kondeyne, Berlin / Manthey & van Heydebreck, Berliner Kunstsalon 2006, Berlin / Förderkoje der KHB auf dem ArtForum Berlin / Berliner Liste, Galerie Inga Kondeyne, Berlin
2007
LAB 3, Projectspace Goldsmiths College, London / The Golden Mug, Interim Show, London / Silent Debate, Interim Show, London / A silent day in the life, Interim Show, London / The Publication, Interim Show in a Newspaper, London / Celeste Art Prize Exhibition, Truman Brewery, London / Überhitzt, Meisterschülerausstellung im Kunstraum Kreuzberg, Künstlerhaus Bethanien, Berlin / Celeste Art Prize , Turnball Auktionshaus, Edinburgh / Arigato, Acker 18, Berlin / Gruppenausstellung in der Reithalle, Berlin / Reich und Schön müssen leider draussen bleiben, FIELD, Berlin
2008
The world is flat (kuratiert von Ehsan Faravadnija) Artisti et Amitiae, Amsterdam
Celeste Kunstpreis, Berlin / Projekt Berlin 08, curated by Rita Pinter, KuLe, Berlin / Fire Red Blue Gas Green Ghost Signs, curated by Stephanie Bertrand, Sassoon Gallery, London / Postgraduate Show Private View 2008, Goldsmith, London

Veröffentlichungen
2003
Was ist es, das uns schmerzt?, Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg, Die Junge Akademie, Berlin
2003
Hotel am Griebnitzsee, Seminaris, Potsdam
2004
explosio, Ausstellungskatalog, TVF-Thyssen, Berlin
2005
Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus 2005, 17. Bundeswettbewerb, Ausstellungskatalog, Bonn
electric ladyland, Katalog zur Ausstellung, Berlin
Preisfrage 2001, Die Junge Akademie, Was ist es, das uns schmerzt? Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin
Identitäten, Weißensee #6, Magazin der KHB, Juli 2005, Berlin
Herzschuss, Erfunden, Postkartenkatalog zur Diplomausstellung, Berlin
2006
Spiel mit mir, Katalog zur Photographie Serie, Berlin
2007
Interim Show Publication, Goldsmiths College, London

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Studies
1993–1998
History of Art, Classical Archeology and Psychology at Universität
Augsburg and Freie Universität Berlin
since 2000
Fine Arts at Kunsthochschule Berlin-Weissensee in the Classes of
Prof. Katharina Grosse, Prof. Werner Liebmann
2005
Diploma in Fine Arts
2006
Meisterstudium, Prof. Katharina Grosse
10/2006 MFA Programme Goldsmiths College, London
Since 2007
Teaching at ETH Zürich, Department of Architecture, painting and space

Grants and Scholarships
1990
Federal winner of the37th competition of the european cultural foundation
2002
Scholarship of DAAD „go-east“-program at the Muchina Akademia in St.
Petersburg, class of monumental painting
2003
Erasmusprogram at Ecole Nationale Superieure de Beaux Arts Paris
since 2004 Scholarship of the Cusanuswerk
2005
Exchange to Chelsea College London

Solo show
2008
Vertigo, FIELD, Berlin


Group shows and Projects
2000
Galerie Carmen Oberst, Hamburg
2001
Arbeiten Zeigen, Kleistforum, Frankfurt/Oder
2002
Remake offenes Atelier, KHB, Berlin / Was ist es, das uns schmerzt?, Junge
Akademie, Berlin
2003
Projekt Hotel am Griebnitzsee, Potsdam / Kunstfaktor Zossen, Zossen /
Spezialversorgung I, Berlin / Ausstellung in Kollaboration with Meike
Waldmann, Berlin/ Spezialversorgung II, Berlin
2004
Leichte Massaker, curated by Dr. Leonhard Emmerling, Berlin /
Auswahlausstellung Cusanuswerk, Simultanhalle Köln / von B nach B, Galeria
Galeria, Bukarest/Rumänien / b00d, Berlin / Spezialversorgung III,
Kunstverein Freising / explosio, Tvf-Thyssen, Berlin
2005
Kunststudenten und Kunststudentinnen stellen aus, Bundeskunsthalle in Bonn / Inhaltsverzeichnis, Schloss Lanke / Electric Ladyland, Bewag Umspannwerk
Berlin / Herzschuss, erfunden, Diplomausstellung KHB-Berlin / Erfinden +
Markieren, Galerie / Dicebox, Aktionsbank Berlin
Budizin, Kunstverein Bautzen / Octopus avec Souci, Schloss Lanke / weiblich,
ledig, jung…, Schreiber Villa, Leipzig
2006 Berlin Night, Superdeluxe-Club, Tokyo, / Zwei auf meiner Schulter, Foyer
KHB, Berlin / Doppelalbum II, Gallery Inga Kondeyne, Berlin / Artproject for
the Berliner Kunstsalon 2006, Berlin / Sponsered Boths of the KHB at
ArtForum, Berlin / Berliner Liste, Gallery Inga Kondeyne, Berlin / Reich und Schön müssen leider draussen bleiben (Please Leave your Rich and Beautiful Friends Outside), FIELD, Berlin
2008
The world is flat (curated by Ehsan Faravadnija) Artisti et Amitiae, Amsterdam
Celeste Kunstpreis, Berlin / Projekt Berlin 08, curated by Rita Pinter, KuLe, Berlin / Fire Red Blue Gas Green Ghost Signs, curated by Stephanie Bertrand, Sassoon Gallery, London / Postgraduate Show Private View 2008, Goldsmith, London


Publications
2003
Was ist es, das uns schmerzt?, catalogue of the Akademie der Wissenschaften
Berlin-Brandenburg, Die Junge Akademie, Berlin
2003
Hotel am Griebnitzsee, Seminaris, Potsdam
2004
Catalogue of the exhibition explosio, TVF-Thyssen, Berlin
2005
Catalogue of the exhibition Electric Ladyland, Berlin
Preisfrage 2001, Die Junge Akademie, Was ist es, das uns schmerzt? Berliner
Wissenschafts-Verlag, Berlin
Catalogue Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus 2005, 17.Bundeswettbewerb, Bonn
Identitäten, Weissensee #6, magazin of KHB, July 2005, Berlin
Herzschuss, erfunden, catalogue of the exhibition, Berlin
2006
Spiel mit mir, cataolgue of a photographs series, Berlin

WERKBESCHREIBUNG / ABOUT THE WORK

Christl Mudrak stellt mit ihren raumgreifenden Installationen und Objekten sinnliche Wahrnehmungskapazitäten auf die Probe, die ankommenden Reize fürs Auge überschreiten das übliche Maß. Die Beschäftigung mit der Frage, wie gesamtkörperliche Ausnahmezustände ausgelöst durch visuelle Reize hervorgerufen werden können und welche emotionale Wirkung dadurch erzielt wird, ist ein wesentlicher Antrieb ihrer Arbeit.
Dabei sprengt sie mit ihren malerischen Monumental-Kompositionen den herkömmlichen Rahmen und denkt den Raum als agierenden Kommunikationspartner.



Drone, LAB 3, Projectspace Goldssmith College, London, © 2007



Zone, VERTGO, FIELD, Berlin, © 2008

Diese Tendenz zeichnet sich in ihren letzen Rauminstallationen ab. Die Künstlerin verkleidet den gesamten Raum und erschafft ein amorphes Gebilde aus Papierflächen, auf denen mit Pinsel und Tusche gemalte Spiralen den Blick des Betrachters verwirren und anziehen. Der Raum als klar zu erkennende Form, welche Orientierung gewährt, verschwindet. Im Moment des Betretens wird der Betrachter von der ihn umgebenden Masse aufgesogen, die keine greifbare Materie und somit keine Orientierung mehr liefert, sondern vielmehr den Betrachter in Schwindel versetzt. Über die visuelle Wahrnehmung wird eine körperliche Reaktion ausgelöst, die sich unweigerlich auf den Gefühlszustand des Betrachters auswirkt und auf physikalischen und medizinischen Gesetzen beruht

Die Fähigkeit, Gefühle zu empfinden und diesen einen körperlichen Ausdruck zu verleihen, räumt Christl Mudrak jedoch nicht nur den Menschen, sondern auch ihren Leinwänden ein. Sie zerknüllt diese zu dreidimensionalen Körpern und bemalt sie, wobei die Fließbewegung der Farbe erkennen lässt, wie die Objekte beim Malprozess im Raum positioniert waren und wie sie sich letztendlich zum Raum verhalten. Je nach emotionaler Verfassung verändert sich deren Verortung im Raum, ob melancholisch am Boden kauernd, beflügelt in der oberen Zimmerecke schwebend oder abenteuerlustig im Kofferraum eines Kleinwagens durch die Stadt fahrend.














go by car through Berlin
,

crumpled canvas in the boot with rope, © 2005


In ihrer Arbeit „For Higher Power“, die sie als Teil einer Gruppenausstellung in einem eigenen Raum bei FIELD realisierte, verfolgt sie weiter ihre Passion der Gestaltung ganzer Räume. Statt der Spirale nutzt sie nun die Leuchtkraft monotoner Farbflächen, um außergewöhnliche körperliche Zustände zu evozieren. Anders als bei Mark Rothko wirkt die Farbe bei ihr nicht raumgreifend aus der Fläche heraus, sondern als Körper, der anziehend und abstoßend zugleich, begehbar, unwiderstehlich und doch schwer genießbar den Betrachter in seiner kraftvollen Ausstrahlung auf die Probe stellt. Der komplett in fluoreszierendem Neonpink ausgemalte Raum lässt von außen wie von innen betrachtet eine Fülle von Assoziationen zu; ein überdimensioniertes Barbiehaus, eine Reise ins Körperinnere, eine umschlingende Grotte. Eine Zuschreibung gibt es dabei nur im Blick des Betrachters, im Gefühl, das ausgelöst wird und im Dialog, der herausgefordert wird.

















For Higher Power,
FIELD, Berlin, © 2007


--------------------English version-------------------------

With her space-encompassing installations and objects, Christl Mudrak puts capacities of perception on trial; incoming stimuli exceed the usual messures. The question of how whole-bodily responses can be evoked by visual stimuli and how the emotional state of the beholder can be affected is the main interest of her work. Her monumental compositions go beyond the scope of regular painting and rethink the room as a correnspondence partner.

This tendency becomes apparent in her most recent room installations. The artist wraps the entire space in paper, creating an amorphous structure, on which spirals applied with a paint brush and black paint confuse and attract the viewer’s gaze. The room loses its comprehensible form, that otherwise provides orientation. Upon entering, the beholder merges with the surrounding space, that does not constitute tangible matter and thus offers no more orientation, but rather elicits a feeling of dizziness in the beholder. Mediated by visual perception, a bodily response is brought about which inevitably influences the viewer’s emotional state, and is based on physical laws and physiological mechanisms.

To Christl Mudrak, the ability to perceive emotions and give them a physical expression is not reduced to human beings, but also applies to her canvases. She crumples them, creating three-dimensional shapes, which she subsequently paints, whereby the flowing movement of the paint reveals which way the objects were positioned during the process of painting and affects the way they finally behave in space. Depending on their emotional state, the canvases change their position in space, once cowering on the ground melancholically, then hovering gayily in the upper corner of a room, or driving through the city adventurously in the boot of a car.

In her work “For Higher Power”, created as a part of a goup exhibition in a separate room at FIELD, she persues her passion for occupying entire rooms. Here, instead of the spiral, she uses the luminance of monocrome colour planes to evoke extraordinary bodily states. In contrast to Marc Rothko, colour in her painting does not act from the plane into three dimensional space, but rather as a body itself, which simultaneously attracts and deterrs, is accessible and irresitable, yet barely possible to enjoy, putting the beholder on a trial with its powerful radiance. The room, completely immersed in fluorescent neon pink colour, allows a plenitude of associations, wether it is viewed from the outside or from within; an over-dimensional Barbie house, a journey to the interior of the body, an embracing cave. The beholder can only judge for him/herself which association he/she seems most fitting depending on the feelings that are evoked and the dialogue achieved.